50. Infanterie-Brigade (2. Großherzoglich Hessische) war ein Großverband der Preußischen Armee.
Geschichte
Am 7. April 1867 wurde infolge der Militärkonvention mit Preußen aus der 2. Infanterie-Brigade der Großherzoglich Hessischen Armee die 50. Infanterie-Brigade mit Stab in Darmstadt gebildet. Ihr waren 3. und 4. Infanterie-Regiment sowie das Leib-Jäger-Bataillon unterstellt. 1868 folgte mit der Neugliederung der Landwehr-Bezirks-Einteilung die Umstrukturierung der Brigade. Dieser wurde das 2. Großherzogliches Hessisches Landwehr-Regiment Nr. 116 mit dem Landwehr-Bataillon 2. Darmstadt, Landwehr-Bataillon Mainz und Landwehr-Bataillon Worms zugeteilt. Mit der Neuordnung der Großherzoglich-Hessischen Landwehr zum Jahresbeginn 1872 wurden die Landwehr-Regimenter auf 2. Bataillone verringert.
Mit dem Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges im Sommer 1870 stießen die Soldaten der 50. Infanterie-Brigade gemäß dem Divisionsbefehl westwärts vor und bewährten sich am 16. August 1870 in der Schlacht bei Mars-la-Tour. Nach weiteren Schlachten und Gefechten gelang es den deutschen Truppen mit der Belagerung von Metz, dort die Französische Armee zur Kapitulation zu zwingen. Dabei stand die Brigade unter dem Befehl von Oberst Ludwig von Lyncker.
Nach der weiteren Militärkonvention vom 13. Juni 1871 traten die Großherzoglich Hessischen Militäreinheiten zum 1. Januar 1872 in den Verband der Preußischen Armee über. Ab diesem Zeitpunkt führte der Großverband die Bezeichnung 50. Infanterie-Brigade (2. Großherzoglich Hessische).
1897 wurde der Standort der Garnison von Darmstadt nach Mainz verlegt.
Erster Weltkrieg
Mit der Mobilmachung musste die Brigade im August 1914 das Brigade-Ersatz-Bataillon 50 aufstellen und rückte mit Beginn des Krieges nach Westen vor und lieferte sich am 20. August 1914 bei Longlier in Belgien ein Gefecht und war zwei Tage später an der Schlacht an der Maas beteiligt. Im späteren Verlauf der Kämpfe rückte die Brigade zur Marne vor, wo vom 6. bis zum 12. September 1914 die Schlacht an der Marne geschlagen wurde.
Am 7. März 1915 wurde die Brigade aufgelöst.
Übergeordnete Einheiten 1867–1914
1867–1871
- Großherzoglich Hessische (25.) Division in Darmstadt
1872–1899
- XI. Armee-Korps
- Großherzoglich Hessische (25.) Division
1899–1914
- XVIII. Armee-Korps
- Großherzoglich Hessische (25.) Division
Bis 7. März 1915
- 25. Infanterie-Division
Norddeutscher Bund 1868
- 3. Infanterie-Regiment (Leib-Regiment) in Darmstadt
- 4. Infanterie-Regiment (Regiment Prinz Carl) in Darmstadt
- 2. Jäger-Bataillon Lych
1872–1889
- Infanterie-Leibregiment Großherzogin (3. Großherzoglich Hessisches) Nr. 117
- Infanterie-Regiment Prinz Carl (4. Großherzoglich Hessisches) Nr. 118
- 3. Großherzoglich Hessisches Landwehr-Regiment Nr. 117
- 4. Großherzoglich Hessisches Landwehr-Regiment Nr. 118
1889–1914
- Infanterie-Leibregiment Großherzogin (3. Großherzoglich Hessisches) Nr. 117
- Infanterie-Regiment Prinz Carl (4. Großherzoglich Hessisches) Nr. 118
Kriegsgliederung vom 2. bis 17. August 1914
- Infanterie-Leibregiment Großherzogin (3. Großherzoglich Hessisches) Nr. 117
- Infanterie-Regiment Prinz Carl (4. Großherzoglich Hessisches) Nr. 118
- 1. Eskadron/Magdeburgisches Dragoner-Regiment Nr. 6
Kommandeure
Literatur
- Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 280–281.
- Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 778.
- Der deutsch-französische Krieg 1870 Schlacht bei Tours, 16.8.1870 Schlacht von Bionville Mars-la-Tour, Mittler & Sohn, Berlin 1885
Weblinks
- 50. Infanterie-Brigade (2. Großherzoglich Hessische) bei genealogy.net Digitalisat
Einzelnachweise
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