Fisimatenten [fɪzɪmaˈtɛntən] ist ein umgangssprachlicher Ausdruck mit der Bedeutung Unsinn, Faxen oder Blödsinn, im weitesten Sinne alle Handlungen, die Umstände oder Probleme verursachen. Das Wort ist ein Pluraletantum.

Die falsche Schreibung als Fiesematenten ist verbreitet in Anlehnung an das Wort fies, mit dessen Bedeutung es verwandt scheint.

Die Herkunft des Ausdrucks ist nicht gesichert.

Wahrscheinlichere Herleitungsversuche

Das Wort ist tatsächlich deutlich vor der französischen Besatzung (siehe unten) erstmals belegt. Es entstammt nach älterer Ansicht der lateinischen Amtssprache des ausgehenden Mittelalters:

Die neueren Auflagen desselben Wörterbuchs führen dagegen eine andere Etymologie an:

Peter Wehle und das Wahrig Fremdwörterlexikon verweisen auf eine weitere unbelegte Herleitung von visae patentes, also vidierte, geprüfte Dokumente, die, wenn ihre Echtheit nur behauptet wurde, bei Behörden Schwierigkeiten gemacht haben. Der Germanist Karl Gustav Andresen vermutete hinter der Wortschöpfung die bespöttelnde Verdrehung des missliebigen visum authenticum als Formel für einen amtlich festgestellten Tatbestand.

Wolfgang Teuschl gibt das italienische Wort fisima (dt. Laune, Grille) als Ursprung an.

Weitere etymologische Herleitungsversuche

Das Wort kommt häufig in der Wendung „macht keine Fisimatenten“ vor, als elterliche Warnung. Folgende Erklärung wird oft dafür herangezogen:

Eine weitere Erklärung aus dieser Zeit liefert Lutz Röhrich:

Die Worterklärung aus dem Französischen ist sehr weit verbreitet und wird gerade im berlinischen und rheinischen Lokalpatriotismus immer wieder erzählt, da dort tatsächlich weitere französische Wörter in den Alltag Eingang fanden.

Weblinks

Einzelnachweise


Fisimatenten NextFilm Filmproduktion

Fisimatenten NextFilm Filmproduktion

Ulrich Tarlatt Fisimatenten PirckheimerGesellschaft

Fisimatenten (2000) Film cinema.de

Keine Fisimatenten