Die Nabelschnurumschlingung (NSU) ist eine häufige Form der Nabelschnurkomplikation. Sie bezeichnet die ein- oder mehrfache Umschlingung eines Körperteils oder mehrerer Körperteile (Hals, Arme, Beine oder Rumpf) durch die Nabelschnur.

Eine Nabelschnurumschlingung wird bei etwa 20 % der Geburten beobachtet. Eine lange Nabelschnur sowie eine zu große Fruchtwassermenge (Polyhydramnion) begünstigen die Entstehung einer Nabelschnurumschlingung.

Bei einer schlaffen Umschlingung entsteht keine Gefährdung für die Sauerstoffversorgung des Feten. Eine straffe Umschlingung, insbesondere des Halses, kann jedoch zu einer erheblichen Verringerung der Durchblutung führen. In solchen Fällen ist meist im CTG ein Absinken der fetalen Herzfrequenz (Dezelerationen) zu registrieren. Die NSU ist nur selten Ursache für einen intrauterinen Fruchttod.

In der Pränatalperiode kann man die Nabelschnurumschlingung mit der Doppler-Sonographie nachweisen. Eine diagnostische oder therapeutische Konsequenz leitet sich daraus jedoch nur bei CTG-Auffälligkeiten ab.

Quellen

  • Alex Novotny: Gynäkologie, Geburtshilfe und Neonatologie: Lehrbuch für Pflegeberufe. W. Kohlhammer Verlag, 2006, ISBN 317018346X, S. 208
  • Jörg Baltzer, Klaus Friese, Michael Graf, Friedrich Wolff: Praxis der Gynäkologie und Geburtshilfe: Das komplette Praxiswissen in einem Band. Georg Thieme Verlag, 2006, ISBN 3131442611, S. 295
  • Pschyrembel (Medizinisches Wörterbuch). 260. Auflage, de Gruyter, Berlin 2004
  • Nabelschnurumschlingung auf Med-Serv.de

Weblinks


Anatomie der Nabelschnur. Querschnittsdiagramm der menschlichen

Nabelschnur DocCheck Flexikon

Abbildung 3 Nabelschnurumschlingung

Kurzmeldungen zum Thema Nabelschnur paradisi.de

NabelschnurTrauma und Umwicklung Stefan Rieth